Den beinahe 50 Musikerinnen und Musikern aus der internationalen Region war die tiefe Freude über das gemeinsame künstlerische Tun anzumerken. Schwungvoll eröffnete Thomas Ludescher mit der Ouvertüre zu Ruslan und Ljudmila von Michail Glinka den Abend. Lincolnshire Posy von Percy Grainger basiert auf nur mündlich weitergegebenen Volksliedern der English Midlands, die er 1905 aufzeichnete und später zu einer höchst anspruchsvollen Komposition verarbeitete. Rhythmische Komplexität, Virtuosität, sinfonischer Glanz und kammermusikalische Intimität verdichten sich auf engstem Raum und boten WINDWERK alle Möglichkeiten, seine überragenden Qualitäten ausspielen zu können. El Camino Real von Alfred Reed, eine Fantasie über den Flamenco, rundete mit einem orchestralen Feuerwerk den ersten Konzertteil ab.
Ein Fest des Miteinander, so formulierte es Mona Kospach, war dann Incantation and Dance von John Barnes Chance. Ein tief berührender Höhepunkt des Programms gelang Ludescher und WINDWERK mit der Deutung des dritten und vierten Satzes aus der 3. Sinfonie von James Barnes. Barnes verarbeitet hier den Tod seiner Tochter und zugleich auch die Freude über die bevorstehende Geburt seines Sohnes. WINDWERK beherrscht dabei den ganz großen, dennoch weichen Orchesterklang genauso souverän wie die Reduktion auf das Äußerste im makellosen solistischen Spiel der Stimmführer der einzelnen Instrumentengattungen. Die energetische, souveräne Präzision des Dirigats von Thomas Ludescher wurde von WINDWERK mit großem Nuancenreichtum beantwortet.
Die Begeisterung des Publikums führte zu zwei Zugaben, die einen mitreißenden Konzertabend wunderbar abrundeten. Neben den hohen künstlerischen Qualitäten steht WINDWERK auch für stets innovative Konzepte, wie hier in der Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Mona Kospach. Auf die weiteren Schritte des Orchesters darf man gespannt sein.
Mag. Dr. Anselm Hartmann, CMC
Bildliche Eindrücke ...
... für die wir uns beim Fotoclub Kontakt Feldkirch herzlich bedanken!