The unanswered question – Konzerte im Kirchenraum
Die Suche nach neuen Herausforderungen und besonderen Konzertorten führte das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg in der Konzertsaison 2018 heraus aus den klassischen Konzertsälen. Behutsam und mit sorgfältig abgestimmten Programm widmete sich das Orchester unter der Leitung von Mag. Thomas Ludescher der „Musik im Kirchenraum“ und der Suche nach Antworten auf bedeutende Fragen unseres Lebens:
Woher komme ich?
Wohin gehe ich?
Wieviel Zeit bleibt mir?
Dirigent und Orchester wagten sich in diesem Konzertzyklus damit musikalisch auch an die existentielle aller Fragen, der nach dem Tod. Aber nicht nach dem Tod im „negativen“ Sinn, als das Letzte in unserem Leben, sondern vielmehr als bemerkenswerter Teil unseres Lebens. Das Stück „The unanswered question“ - Die unbeantwortete Frage – 1906 durch den experimentierfreudigen Komponisten Charles Ives geschaffen, gab dieser Konzertreihe Thema und Überschrift!
Gleich zwei herausragende Solisten hatte sich das SBV für diese Produktion eingeladen: David Kessler, eine junges Nachwuchstalent an der Solo-Violine aus Vorarlberg überzeugte in einem Auszug aus Ferrer Ferrans „Luces y Sombras“ (Licht und Schatten). Mit seinem hochmusikalischen und ausdrucksvollen Spiel setzte er einen ersten Höhepunkt im Programm – die eher selten zu hörende Kombination Blasorchester und Violine überzeugte und macht Lust auf mehr.
Für Begeisterung bei Publikum und Orchester gleichermaßen sorgte auch, die in Vorarlberg lebende Sopranistin Sabine Winter. Sie beeindruckte mit ihrer klaren, kräftigen Stimme in den bekannten Arien „Lascia la spina, cogli la rosa“ von G. F. Händel und in „Schafe können sicher weiden“ aus der Bach Kantate BMV 208. Mit tiefer Innigkeit und viel Einfühlungsvermögen zeigte sich die Sängerin in Bachs „Komm, süßer Tod“, in einem Arrangement von Thomas Ludescher in Anlehnung an die Bearbeitung „Immortal Bach“ von Knut Nystedt. Im Rahmen dieser Konzertreihe präsentiere das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg auch eine Weltpremiere: Der niederländische Komponist Eduard de Boer transkribierte anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums des Orchesters sein Werk „Vita Aeterna Variations“ für sinfonisches Blasorchester. Das Stück beschäftigt sich mit dem Leben nach dem Tod und bildete den Höhepunkt in der musikalischen Dramaturgie des Konzertabends. Das klang- und emotionsgewaltige Meisterwerk berührte und begeisterte sichtlich das Publikum, forderte Orchester und Dirigent.
Sorgfältig ausgewählte Texte – vorbereitend, verbindend und tiefsinnig, lieferte der bekannte Vorarlberger Hubert Dragaschnig.
Die vier Konzertauftritte führten die Musikerinnen und Musiker des SBV bewusst in ländliche Regionen. So konnten mit 2 Konzerten in Vorarlberg (Bürs, Mellau), einem Konzert in Tirol (Fließ) und dem Schlusskonzert in der benachbarten Schweiz (Rüthi) ca. 1000 Konzertbesucher das klanggewaltige Orchester und die hochemotionale musikalische Reise miterleben.
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